Auszeichnung für inklusive Kunst

(Zuger Zeitung)

Das Kunsthaus Zug setzt sich für einen möglichst hindernisfreien Zugang zu den Kulturangeboten für alle Menschen ein. Dafür wird es nun als erstes Museum in der Zentralschweiz von Pro Infirmis ausgezeich.

Das Label heisst «Kultur inklusiv». «Es steht für eine Kultur ohne Hindernisse für alle Interessierten», schreibt die Trägerschaft Pro Infirmis auf ihrer Internetseite. Es gehe um einen möglichst hindernisfreien Zugang zu den Kulturangeboten und um die ermöglichte kulturelle Teilhabe von allen Menschen- auch von Menschen mit Behinderungen.

Dass das Kunsthaus Zug mit dem Label ausgezeichnet wurde, geht gemäss Medienmitteilung aufverschiedene Projekte zurück.

So beispielsweise auf den Ausstellungscontainer «Kunsthaus Zug mobil», der die Kunst zu denMenschen an über 40 Orten in der Schweiz und im Ausland brachte. Oder auch das «Ship of Tolerance», bei welchem rund 2500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit unterschiedlichem kulturellen und sozialen Hintergrund am Projekt beteiligt waren,darunter Bewohnerinnenund Bewohner eines Alterszentrums, Behinderteninstitutionen, Asylsuchende und Erwerbslose. Auch das Projekt «Die Sammlung auf Wunsch. Lieblingswerke», bei derauch Bewohner und Mitarbeitende der Zuwebe teilnahmen, wird in der Mitteilung erwähnt.

Offenheit von allen Sandra Winiger, Leiterin der Kunstvermittlung sieht die besondere Herausforderung bei der Planung und Durchführung von partizipativen Projekten vor allem darin, Situationen zu schaffen, die den Menschen ermöglichen, sich einzubringen. Viele seien sich das nicht gewohnt, trauten sich nicht zu, dass sie etwas Relevantes zu sagen hätten. Dazu brauche es Offenheit vonallen – den Kunstschaffenden,
den Mitarbeitenden und den Besucherinnen und Besuchern

«Die Resultate von solch partizi- pativ verstandenen Projekten sind nicht voraussehbar. Damit muss man umgehen können. Hier liegt die Herausforderung – vor allem aber das Geschenk von solchen Projekten».

Das Kunsthaus Zug setzt künftig auch neue inklusive Akzente in der Vermittlung seiner Ausstellungen. Mit dem Angebot «Gesprächsstunde Kunst» wird das Museum niederschwellige Zugänge testen, die auch Personen ohne Kunst- und Museums- erfahrung oder mit kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen erreichen sollen, wie es in der Mitteilung heisst. Eine Kunstvermittlerin steht für Erklärungen in einfacher Sprache zur Verfügung. Das neue Vermittlungsformat wird bereits im Rahmen der nächsten Ausstellung «Wien zu Europa – Klimt und Schiele zu Ldger und Klee» durchgeführt.