Im Wallis besteht Verbesserungsbedarf

(Walliser Bote)

Die dritte Ausgabe des Forums emera/ HES-SO stellte gestern in Siders Anregungen an, wie Menschen mit Behinderung im Wallis besseren Zugang zur Kultur erhalten könnten.

Als gute Beispiele wurden das Konzept «La Chaise Rouge», ein vom Roten Kreuz und Pro Infirmis im Kanton Waadt initiierter individueller Freiwilligendienst,oder das Label «Kultur inklusiv» von Pro Infirmis genannt. In unserem Kanton sind wegweisende Projekte wie das Pro-jekt «Toucher voir» (Berühren sehen)des Kunstmuseums nennenswert, das eine Interpretation von Gemälden in Form von Modellen anbietet, die von Menschen mit Sehbehinderung berührt werden können. Auch wenn Lösungen aus der Praxis hervorgehen, haben sie immer noch Schwierigkeiten, sich auf politischer Ebene durchzusetzen.

So hat die neue Kulturstrategie 2018 des Kantons nicht ausdrücklich auf die Rechte von Menschen mit Behinderung Bezuggenommen. Der Dachverband Forum Handicap Valais-Wallis wünscht sich eine spezifische kantonale Strategie für die Zugänglichkeit jeder Behinderung und schlägt dem Kanton konkrete Massnahmen vor. Unter anderem die Anpassungder Infrastrukturen von kulturellen Institutionen, den Ausbau von Unterstützungsdiensten, eine Senkung der Tarife für IV-Begünstigte oder die Gleichbehandlung bei der Unterstützung vonKunstschaffenden.
wb