insieme will sich besser positionieren

(Walliser Bote)

Soziales / Vereins- und Stiftungsname verleite zu Verwechslungen mit insieme Schweiz insieme will sich besser positionieren


Inhalt bleibt gleich. insieme oberwallis dürfte aber schon bald unter einem neuen Namen auftreten. FOTO WB

OBERWALLIS / insieme oberwallis, eine Organisation für Menschen mit Handicap, möchte sich einen anderen Namen geben. Im Vordergrund stehen Verwechslungen mit dem nationalen Dachverband insieme Schweiz – und wohl auch finanzielle Argumente.

Aus diesem Grund hat insieme oberwallis seine Vereinsmitglieder und Angestellten ermuntert, Vorschläge für einen neuen Namen einzureichen. Anlässlich der Generalversammlung vom 20. Juni wird sodann entschieden, wie sich der Verein in Zukunft nennen wird. Denselben Namen dürfte sodann auch die Stiftung übernehmen. Diese betreibt heute ebenfalls unter dem Namen insieme oberwallis Schulen, Wohnheime oder Ausbildungsstätten für rund 500 Menschen mit einer Behinderung.

Verwechslungsgefahr
Durch den Namenswechsel wolle man sich lokal besser positionieren, erklärt Vereinspräsidentin Nicole Ruppen. Denn während der schweizerische Dachverband, zu dessen Mitgliedern auch der Verein insieme oberwallis zählt, vorwiegend eine Angehörigenorganisation ist, erbringt die (nicht zum nationalen Dachverband gehörende) Stiftung insieme oberwallis vor allem Dienstleistungen direkt für Menschen mit einem Handicap. Leider sei es in der Vergangenheit bereits zu Verwechslungen gekommen, als Spenden, die eigentlich für insieme oberwallis gedacht waren, fälschlicherweise an die nationale Dachorganisation geflossen seien.

In Zukunft nur noch assoziiertes Mitglied?

Interessant ist, dass man sich beim Verein insieme oberwallis offenbar auch einen Austritt aus dem Dachverband und eventuell einen Wiedereintritt als sogenanntes assoziiertes Mitglied vorstellen kann Zwar hätte man mit diesem Schritt weniger Stimmgewicht – in einem Dach verband mit gut 50 Mitgliedern dürfte dieser Faktor aber sowieso zu vernachlässigen sein.

Stattdessen spricht Ruppen davon, dass innerhalb des Vereins insieme oberwallis im Sinne der gewünschten Inklusion nicht mehr zwischen Aktiv- (mit Stimmrecht) und Passivmitgliedern (ohne Stimmrecht) unterschieden werden soll, indem jedem eine Stimme gegeben würde.

Alle zu vollberechtigten Mitgliedern zu er nennen, wäre für den Verein freilich kein Hindernis für einen Verbleib als Aktivmitglied bei insieme Schweiz. Allerdings ist zu beachten: Schon heute muss der Verein insieme oberwallis für jedes Aktivmitglied einen bestimmten Betrag an insieme Schweiz überweisen, wobei Ruppen hier von etwa 45 Franken pro Person spricht. Wenn nun die Zahl der Aktivmitglieder bedeutend grösser wird, indem auch alle Passiv zu Aktivmitgliedern werden, würde sich auch die an den Dachverband zu zahlende Summe erhöhen. Durch den Statuswechsel von einem Aktivmitglied hin zu einem assoziierten Mitglied bei insieme Schweiz könnte der lokale Verein also Geld sparen, welches ihm dann für die Finanzierung der Stiftung und damit den Menschen mit einer Behinderung aus der Region zugutekommen würde.pac

Stellungnahme von insieme Schweiz
Bei insieme Schweiz unterstützt man die Pläne der Stiftung
insieme oberwallis, unter neuem Namen aufzutreten. Wie Co-Geschäftsleiterin Christa Schönbächler informiert, würde ein solcher Schritt für klarere Verhältnisse sorgen. Die Stiftung insieme oberwallis sei nämlich, anders als der lokale insieme-Verein, gar nicht Mitglied bei insieme Schweiz. Hier sei es wegen den gleichlautenden Namen schon zu Verwechslungen gekommen. Betreffend eines allfälligen Statuswechsels des lokalen Vereins, von einem Vollmitglied hin zu einem assoziierten Mitglied verweist Schönbächler darauf, dass insieme Schweiz sich als Eltern-Selbsthilfeorganisation versteht, die sich für die Interessen der Menschen mit Behinderung und ihrer Angehörigen ein setzt. Der Verein insieme oberwallis hingegen erbringe vorab Kursangebote und Dienstleistungen – was wohl als Verständnis für die Situation ausgelegt werden darf.