Menschen mit Behinderungennehmen ihr Schicksal in die Hand

(Aargauer Zeitung / GesamtRegio)

Betroffene starten eine Initiative für mehr Inklusion.
Diese fordert «massiv verbesserte Leistungen».

Othmar von Matt

Vor 18 Jahren stimmte die Schweiz über die Initiative «Gleiche Rechte für Behinderte» ab. 63,3 Prozent der Bevölkerung lehnten dieses Begehren der Behindertenorganisationen ab.

Nun gehen die Menschen mit Beeinträchtigungen selbst in die Offensive. Sie lancieren eine Initiative für mehr Inklusion. Mit ihr wollen sie die Situation der Behinderten in der Schweiz stark verbessern. «Wir wollen, dass technische Hilfsmittel künftig ebenfalls zu den Assistenzleistungen für die Behinderten zählen -und dass diese Leistungen generell massiv verbessert werden», sagt Islam Alijaj, Präsident des erst 2018 gegründeten Vereins Tatkraft.
In ihm arbeiten Menschen mit Behinderungen für Menschen mit Behinderungen. Ziel der Initiative ist es, dass die Schweiz die Behindertenrechtskonvention der UNO endlich umsetzt. Diese fordert, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt undselbstbestimmt am Leben in Politik, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft teilnehmen können.

Unterschriften werden ab nächstem Jahr gesammelt

Heute Mittwoch wird die Initiative am Tag der Demokratie auf dem Bundesplatz angekündigt. Die Unterschriftensammlung beginnt nächstes Jahr. Die Initiative hat beste Chancen, zu Stande zu kommen. Die Demokratieplattform Wecollect unterstützt die Initianten beim Sammeln der Unterschriften.

Die Situation der Menschen mit Behinderungen sei in vielen Bereichen sehr schwierig, sagt auch Caroline Hess-Klein von Inclusion Handicap, dem Dachverband der Behindertenorganisationen. Sie denkt dabei an Wohnen, Arbeit, Bildung – aber auchstark an die Politik.
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