Sponsored Barrierefreies Reisen : Das Thema gewinnt an Wichtigkeit

(Travelnews)

Das Fespo-Sonderthema ist wichtig – auch in der schulischen Ausbildung. Dafür setzt sich seit etwas mehr als einem Jahr der neue Verein «Barrierefreies Reisen» ein.

Das Sonderthema der diesjährigen Fespo Zürich ist «Barrierefreies Reisen». Also die Möglichkeit, auch mit einer Behinderung nahe und ferne Ferienziele erkunden zu können. Die Vielf alt der Behinderungen (Bewegung,Wahrnehmung etc.) erfordern ein grosses Mass an Vorbereitung und prophylaktischer Information zu dengeplanten Reisen. Unterstützt wird dies durch spezialisierte Anbieter, doch haben auch diverse touristische Unternehmen oder regionale Vertretungen inzwischen Informationen für Personen mit Mobilitätseinschränkungen zusammengetragen.Einige Informationen dazu werden an der Fespo im Rahmen diverser Vorträge geben.

Informationen liefert auch der seit Dezember 2016 existierende Förderverein « Barrierefreie Schweiz », in welchem zahlreiche touristische Verbände der Schweiz wie etwa Hotelleriesuisse, Schweiz Tourismus, Schweizer Jugendherbergen, Reka, SBB, Pro Infirmis und mehr Mitglieder sind. Ziel des Vereins ist, die verschiedenen Projekte für barrierefreies Reisen in der Schweiz zu koordinieren, die einheitliche Erfassung und Kommunikation der spezifischen Angebote zu gewährleisten und weitere Organisationen dazu zu motivieren, in diesem Bereich aktiv zu werden. Anhand einer Datenbank sollen aktuelle Reiseinformationen für Menschen mit Behinderungen imSchweizer Tourismus strukturiert sichtbar und auf breiter Basis zugänglich gemacht werden

Seit März 2017 ist die Geschäftsstelle von «Barrierefreie Schweiz» in den Händen von Mobility International Schweiz(MIS) in Olten. Fabian Süess (Bild links) ist stv. Geschäftsführer von MIS. Er wird an der Fespo zugegen sein, doch MIS sei nicht mit einem Messestand präsent: «Es geht uns viel mehr darum, die Anbieter selber in den Fokus zu stellen, damit diese ihre Angebote präsentieren können.» Darüber hinaus habe man den Messeauftritt vonMitgliedern und Partnern von Barrierefreie Schweiz vor Ort koordiniert.

Zentrales Element von MIS ist die Datenbank «MIS Plus», in welcher Angebote für barrierefreies Reisen zusammengetragen werden. Das er streckt sich von infrastrukturellen Angaben über spezifische Kategorien (Restaurants, Ferien wohnungen etc.) bis hin zu Städteführern und Reisebroschüren weltweit, welche speziell auf Menschen mit Behinderung zugeschnitten sind. Gepflegt wir die Datenbank durch die Mitarbeitenden von MIS.

Laut Süess gibt es bislang nur wenige spezialisierte Reiseanbieter für behinderte Personen : «Die Grösseren sind Procap Reisen, Serei Voyages und die Abteilung Kultur und Freizeit vom SPV in Nottwil.» Diese und weitere Anbieter mit zum Teil nur wenigen Angeboten sind in einer Datenbank zusammengefasst. «Neben der Datenbank bieten wir auch PDF-Listen mit spezifischen Angeboten an», ergänzt Süess. Der Zugriff auf die Daten oder die telefonische oder schriftliche Nachfrage variieren je nach Saison. Aber es gebe täglich einige Anfragen auf die Informationen,was sehr erfreulich sei.

Süess ist überzeugt, dass im Bereich des barrierefreien Reisens noch viel Potenzial brachliegt. Obwohl die in der Schweiz wichtigen Tourismus- und Freizeitorganisationen sich zusammengesetzt und dafür entschieden haben, mehr für den barrierefreien Tourismus zu unternehmen, sei man noch weit entfernt von einem barrierefreien Reiseland, schliesst Süess.

Wobei anzufügen ist: Immerhin ist in der Schweiz ein Verein daran, die Angebotslücken auf breiter Ebene zu schliessen. Das ist in vielen anderen Ländern, also Reisezielen, nicht der Fall, weshalb die Auswahl an Reisezielenfür behinderte Menschen ziemlich eingeschränkt ist. Immerhin gibt es im direkt angrenzenden Ausland ebenfalls recht viele Angebote. Darauf angesprochen, nennt Süess spezifisch das Kaunertal in Österreich, das Tirol, Sachsen, Thüringen oder Brandenburg als Reiseziele, welche viel Kompetenz und ein breites Angebot im Bereich barrierefreies Reisen haben.

Kompetenzpartner: IST

An der IST, Höhere Fachschule für Tourismus in Zürich und Lausanne sind Themen wie Nachhaltigkeit oder Mobilität nicht nur touristische Randthemen, sondern wesentliche Bestandteile des Lehrplans. «Die Studierendensehen Informationen zu solchen Themen als willkommene und auch wichtige Bereicherung des Lehrplans», erklärt IST-Schulleiter Thomas Jenzer (Bild rechts). Beispielsweise gebe es seit über zehn Jahren einen Unterrichtsblock namens «Mobilität im Tourismus». Im Dezember hat Fabian Süess, stv. Geschäftsführer von Mobility International Schweiz (MIS), dabei zwei Schulungen zum Thema «Barrierefreies Reisen» an der IST durchgeführt.

Zusammen mit einer blinden Person versuchte er, die Studierenden für das Thema zu sensibilisieren und aktuelleProjekte in der Schweiz zu präsentieren. «Das Interesse der Studierenden war sehr gross und sie nahmen sehr engagiert am Unterricht teil, was mich sehr er freute», bilanziert Süess, «und dank diesen Schulungen gibt es oft Diplomarbeiten, die zum Thema ‚ Barrierefreies Reisen‘ verfasst werden.»

Das Dozieren gemeinsam mit einer blinden Person bei diesem sensitiven Thema liegt ganz in der Philosophie der IST: Wissensvermittlung aus erster Hand, mit Praxisbezug, mit Aha-Effekt. So bleibt das Erlernte haften und so wird möglicherweise auch ein besonderes Interesse bei Studierenden geweckt, welche sich künftig vertieft mit solchen Themen auseinandersetzen wollen.

Im Übrigen machen die IST-Studierenden schon seit 24 Jahren Umfragen an der Zürcher Ferienmesse «Fespo». Diesim Rahmen des Fachs «Tourismus-Statistik», also als fixer Ausbildungsbestandteil, wobei die Resultate natürlich auch der Fespo und der Tourismusbranche im Allgemeinen zugute kommen. Diese Jahr sind an der Fespo jaMobilitätsthemen besonders im Fokus. Man darf gespannt sein, welche Erkenntnisse im Rahmen der IST-Umfragen gewonnen werden.