Theater bietet Übersetzungshilfen für Hör- und Sehbehinderte

(Basler Zeitung)

Basel Funk-Höranlagen zur Verbesserung der akustischen Wahrnehmung des Bühnengeschehens sind in vielen Theaterhäusern schon seit längerer Zeit Standard. Das Theater Basel geht beim Einbezug behinderter Menschen nun aber noch einen Schritt weiter. Als zweites institutionelles Stadttheater der Schweiz nach dem Theater Orchester Biel Solothurn bietet es Opernvorstellungen mit Live -Handlungsbeschreibung und Schauspielabende mit Übersetzung in Gebärdensprache an.

Konkret betrifft dies zwei reguläre Spielplanproduktionen, die kommende Woche Premiere haben werden: So werden drei Vorstellungen der berühmten Puccini-Oper «La Bohème» mit live über Funk übermittelten Handlungs- und Szenenbeschreibungen begleitet (ab 18. Dezember). Und zwei Vorstellungen der Bühnenadaption von Robert Walsers Roman «Der Gehülfe» werden für Hörbehinderte ebenfalls live in Gebärdensprache übersetzt (ab 20. Januar 2020).

Damit wird das grösste Dreispartenhaus der Schweiz zum Träger des Labels «Kultur inklusiv» von Pro Infirmis. Bis jetzt sind hauptsächlich Museen aufgelistet. Als erste Stadttheater-Institution schlug das Theater Orchester Biel Solothurn 2017/2018 neue Wege bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung ein. (sda)