Bericht des Eidgenössischen Departements des Innern: ein Tropfen Wasser auf den heissen Stein

AGILE.CH ist enttäuscht: Der Bericht des Bundesrats zur nationalen Behindertenpolitik enthält keine konkreten Umsetzungsmassnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen. Er enthält keine Strategie und gleicht eher einer Erklärung guter Absichten.

Nicht alle Menschen mit Behinderungen beziehen IV-Renten. Aber alle Menschen mit Behinderungen brauchen eine ernstzunehmende und wirkungsvolle nationale Behindertenpolitik. Der Bericht zur nationalen Behindertenpolitik, den der Bundesrat heute zur Kenntnis genommen hat, ist eine Enttäuschung. Er enthält weder konkrete Massnahmen und Umsetzungspläne zur UNO-Behindertenrechtskonvention, die die Schweiz vor immerhin fast drei Jahren ratifiziert hat, noch berücksichtigt er die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und ihre Teilhabe an der Gesellschaft.

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Lesen Bericht zur Entwicklung der Behindertenpolitik

Schweizer Charta der Audiodeskription

Die Schweizer Blindenverbände fordern in einer Charta die gezielte schweizweite Verbreitung und den konsequenten Einsatz von Audiodeskription.

Mit Audiodeskription im Sport, in kulturellen Darbietungen, in Museen, im Film und in den Fernsehprogrammen lässt sich für blinde und sehbehinderte Menschen unsere Kultur erschliessen und sie können daran teilhaben.

Die Schweizer Charta der Audiodeskription richtet sich an Kulturschaffende, an Veranstalter von Sportanlässen, an nationale und regionale Medien. Sie versteht sich als Anleitung zur Umsetzung der Forderungen in der Bundesverfassung (Diskriminierungsverbot), im Behindertengleichstellungs-gesetz, in der UNO-Behindertenrechtskonvention und in den behindertenpolitischen Leitlinien der Kantone. Die Charta entstand auch vor dem Hintergrund der vom eidgenössischen Parlament 2015 gutgeheissenen Kulturbotschaft 2016-2020 des Bundesrats. Darin ist die kulturelle Teilhabe als eine von drei strategischen Handlungsachsen der Kulturpolitik des Bundes definiert.

Die Charta entstand aus enger Zusammenarbeit mit auf Audiodeskription spezialisierten Vereinigungen und mit Fachleuten aus allen Landesteilen. Sie gibt Auskunft über die qualitativen Anforderungen einer Audiodeskription. Schliesslich enthält die Charta präzise konkrete Angaben zu den wichtigsten Inhalten und Positionen einer Audiodeskription, es werden Angaben gemacht zu Aspekten wie Respekt, Zugänglichkeit und Schulung.

Downloads : Schweizer Charta Audiodeskription

Freysinger soll Bedauern ausdrücken

Des Weiteren blickten die Mitglieder an der Versammlung auf ein erfolgreiches letztes Verbandsjahr zurück. Forum Handicap Wallis verfolgte unter anderem die Budgetdiskussionen des Grossen Rats und konnte laut Mitteilung auch dazu beitragen, einen Abbau von Leistungen im sozialen Bereich zu verhindern. Ausserdem führte der Verband zahlreiche Aktionen zur Verbesserung der Barrierefreiheit der öffentlichen Verkehrsmittel und Gebäude für alle Behinderungen durch.
Darüber hinaus nahm das Forum sechs neue Vereinigungen auf. Darunter Procap Oberwallis, Insieme Oberwallis und Behindertensport Oberwallis. Wie es in der Mitteilung heisst, sei es den Verantwortlichen dank Vizepräsident Thomas Burgener gelungen, auch im Oberwallis Fuss zu fassen. Der Geschäftsführer von Procap Oberwallis ist nun zudem neues Vorstandsmitglied des Forums.

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