Durch die im Jahre 1980 von der Weltgesundheitsorganisation veröffentlichte erste internationale „Klassifikation der Krankheitsfolgen“, entstanden und verankerten sich in der Gesellschaft Konzepte wie Beeinträchtigung, Unfähigkeit, Benachteiligung, aber auch Integration, Rehabilitation, Teilnahme, Autonomie oder Selbstbestimmung. Seitdem ist die Gleichstellungsbewegung von Menschen mit Behinderung im Gange und entwickelt sich stetig weiter. Im Jahre 1991 tritt im Wallis ein neues Gesetz in Kraft über die Eingliederung von behinderten Menschen.
Im selben Jahr, anlässlich des 700. Jubiläums der Eidgenossenschaft, entsteht durch Pro Infirmis die Aktion „Tandem 91“, um symbolisch die Matze für eine bessere Integration aufzuheben.
In diesem Zusammenhang, entscheiden sich zu Beginn der 90. Jahre verschiedene Walliser Hilfs- und Selbsthilfeorganisation aus dem Bereich der Behinderung, einen Zusammenschluss unter dem Namen „Forum Handicap“ zu gründen, um über eine Austauschplattform zu verfügen, welche die kollektive Vertretung der Interessen übernimmt. Das Forum Handicap nimmt zunächst Stellung im Rahmen verschiedener Medienaktionen insbesondere zum Thema Leben zu Hause. Im weiteren Verlauf äussert sich das Forum Handicap zu zahlreichen Themen betreffend die IV-Revisionen, die Herausforderungen der NFA, die Initiative „gleiche Rechte“ oder das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG). Forum Handicap wird schrittweise zu einem Treffpunkt, der es ermöglicht das Streben nach einer kollektiven Teilhabe umzusetzen. Es gibt auch ein Image der Behindertenorganisationen wider, die zum einen ihre Einheit und zum anderen ihre Vielfältigkeit fördern.
Am 3. Dezember 2010, anlässlich des internationalen Tages der Menschen mit Behinderung, vereinigen sich formell 30 Walliser Hilfs- und Selbsthilfeorganisationen aus dem Bereich der Behinderung und gründen die Vereinigung Forum Handicap Valais-Wallis.