(Media Planet im Tages-Anzeiger)
Gleichstellung fängt schon am Anfang des Lebens an. Ganz im Sinne der Chancengleichheit und der UNO-Behindertenrechtskonventisollen sich Kinder als vollwertig-er Teil unserer Gesellschaft fühlen. Das zu erfahren, ist besonders für ein behindertes Kind sehr wichtig. von Anna Biritenmeier
Je schwerer ein Kind eingeschränkt ist, desto wichtiger sind soziale Kontakte mit anderen Kindern. In integrativen Kitas wird dies gefördert. Hier hin gehen Kinder ab drei Monaten mit und ohne Behinderung und/oder Verhaltensauffälligkeiten. Rund die Hälfte der Plätze ist für Kinder mit Handidap reserviert, die andere Hälfte belegen Kinder ohne Behinderung. Grundsätzlich wird jedes Kind betreut, dessen Gesundheitszustand den Besuch in der Kita erlaubt.
Gemeinsam den Alltag leben Der gemeinsame Alltag in integrativen Kitas zeigt es: Inldusion im Bereich Kindertagesstätten kann funktionieren! Den Alltag verbringen alle Kinder gemeinsam in integrativen Gruppen. Dabei werden sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten von Fachpersonen aus der Heil- und Sozialpädagogik und der Medizin betreut und gefördert. «Am integrativen Alltag spannend ist für mich immer wieder, dass Kinder ohne Behinderung keine Berührungsängste auch mit schwerstbehindertenKindern haben», sagt die Leiterin einer integrativen Kita, Sonja Kiechi.
Die Frage lautet nicht:«Können wir ein Kind in der ‚ integrativen Kita aufnehmen», sondern: «Was müssen wir tun, num das Kind optimal betreuen zu können?» Dabei stehen für Sonja Riech‘ nicht die Defizite eines Kindes im Zentrum sondern seine Fähigkeiten. «Bei einem Eintrittsgespräch fragen wir uns nicht, ob wir ein Kind in der, integrativen Kita aufnehmen können. Wir fragen uns einfach: Was müssen wir tun, damit wir dieses Kind optimal betreuen könen? Sofern der Gesundheitszustand des Kindes den Transport erlaubt, darf das Kind in die integrative Kita kommen. Das erfordert mitunter auch span nende Weiterbildungen für die Mitarbeitenden.
Sonia Klechi Leiterin einer integrativen KITA
Finanzierung setzt Grenzen um Kinder mit komplexen Behinderungen und Krankheiten ganztags und‘ integrativ zu betreuen, ist ein teilweise sehr höher Betreuungsschlüssel sowiefachliches in pädagogischen und medizinischen Bereichen notwendig. Zudem werden für die Familien miteinem Kind‘ mit Handicap Entlastungs abende und -nächte in einigen integra tiven Kitas angeboten. Dieses Angebot für Kinder mit Behinderung ist nicht kostendeckend und kann auch nicht voll von den Eltern getragen werden. Die Finanzierung für integrative Kitas erfolgt über Eltern- und Behördenbeiträge sowie über Spenden