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Inklusive Literatur

15.07.2025

Literatur gibt die Kraft, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Sie kann dazu beitragen, die vielen Facetten der Behinderung sichtbar zu machen, Vorurteile abzubauen und das Bewusstsein zu schärfen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sie authentische Perspektiven einnimmt – ohne Klischees, Stereotypen, Heroisierung oder Dramatisierung. Allzu oft werden Menschen mit Behinderungen nämlich entweder als bemitleidenswerte Opfer oder als aussergewöhnliche Helden dargestellt. Die Realität ist jedoch viel differenzierter.

Um wirklich inklusiv zu sein, muss die Literatur richtige, respektvolle und nicht diskriminierende Worte wählen. Zudem sollte sie für alle zugänglich sein, etwa in angepassten Formaten oder in vereinfachter Sprache. Eine Auflistung barrierefreier Literatur wird Thema eines zukünftigen Newsletters sein.

Geschichte zu verändern, bedeutet vor allem, den Betroffenen eine Stimme zu geben – als Figuren, aber auch als Autoren, Illustratoren, Übersetzer oder Buchprofis.

Wir haben damit begonnen, französischsprachige Titel zu diesem Thema zu sammeln.
👉https://www.babelio.com/monprofil.php?id_user=1937844

Sie finden dort Romane (für Jugendliche und Erwachsene), deren Protagonistin oder Protagonist von einer Behinderung betroffen ist, sowie Biografien von Betroffenen oder deren Angehörigen. Diese Liste befindet sich noch im Aufbau – wir freuen uns über jede Empfehlung!

Uns inspirieren zwei Initiativen ganz besonders: der Prix Handi-Livres (organisiert von ABILITIS), der Werke auszeichnet, die das Thema Behinderung treffend behandeln, und die Initiative „Inklusion – Lesen verbindet Lebenswelten” des Schweizer Buchzentrums in Partnerschaft mit Pro Infirmis. Letztere bietet eine Auswahl von 80 inklusiven Titeln, die in Buchhandlungen entdeckt werden können.

Wie wäre es, wenn auch wir der Inklusion in unserer Lektüre einen Platz einräumen würden?